oder vom Denken im Kreis statt vom Kreisen der ewigselben Gedanken
Kollaboration ist in aller Munde. Teamgeist, Ko-kreativität, gemeinsame Lösungen schaffen, eine WIR-Identität schaffen – alles ruft danach, dass wir vom Einzelnen in die gemeinsame Gestaltungs- und Lösungskraft kommen.
„Wenn du schnell gehen willst, gehe allein. Wenn du aber weit vorankommen willst, gehe gemeinsam mit anderen.“ sagt ein afrikanisches Sprichwort.
Doch wie kommen wir zum gemeinsamen Denken? Erst einmal ist Denken ja etwas, was in EINEM Gehirn stattfindet. Dort gibt es die je individuelle Ausstattung, die eigenen Erfahrung jeglicher Art, den individuelle Wissensspeicher und die entsprechenden Synapsenverbindungen dazu. Dinge neu miteinander zu verknüpfen ist im je eigenen Gehirn möglich – und das ist Kreativität.
Und – wird die Kollaboration nicht völlig überbewertet? Ist nicht Kreativität allein viel klarer und gründlicher? Ist die „Schwarmintelligenz“ nicht zu Unrecht gehhypt, da oft ein oberflächliches Zusammenwerfen schneller Assoziationen? Gilt nicht die Großraumbürokultur als vermeintliche Brutstätte von Kreativität und guter Kooperation längst überholt?
... wodurch sich neue Türen öffnen
Die Relevanz von Selbst-bewusstheit in einer komplexen Arbeitswelt
Selbstreflexion wird in vielen Artikeln von Berater*innen als Metakompetenz gefeiert. Sich seiner selbst bewusst zu werden ist in einer Arbeitswelt, in der Führungskräfte mindful, emotional und vor allem agil und situativ sein sollen, erforderlich. Der Umgang mit ungeahnten Herausforderungen und Unsicherheiten, mit flexibleren Rollenmodellen in der Organisation, mit Mitarbeiter*innen, die ihre Arbeit mit Sinn und Vereinbarkeit mit privaten Interessen erfüllen wollen, bedarf einer neuen Qualität der Persönlichkeitskompetenz. Selbst-bewusstsein ist gefragt: Nach welchem Muster handele ich? Wie hilfreich ist es? Welche Handlungsalternativen kann ich bieten? Diese Fragen stellen sich Führungskräfte, die ihrer Aufgabe gerecht werden wollen. Doch wie weit reicht Selbstreflexion, um diese Fragen zu beantworten?
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Wir wissen es alle: Wir müssten mehr für den Klimaschutz und Menschenrechte tun und bewusster handeln. Doch warum setzen wir es nicht um?
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Mein Mindset ist meine Fühl-, Denk und Handlungslogik und wie das Wort schon sagt, beginnt es mit den Gedanken. Sie glauben, Ihre Gedanken sind frei? Fragen Sie mal Ihre Mitarbeiter*innen und Kolleg*innen, Ihre Lieben zu Hause und Freunde, was für Sie NICHT geht, was Tabu-Themen oder Fragen sind - und da wird es sicher Antworten geben. Für den Einen mag das sein, dass eine Teamsitzung nicht länger als eine Stunde dauern darf, weil alles andere nur „Gelaber“ sein kann. Für die Andere mag das sein, dass man als Führungskraft nicht über eigene Fehler spricht, um das Gesicht nicht zu verlieren. Für den wieder Nächsten ist es tabu, dass die Jüngste im Team bereits in der ersten Woche die Standards hinterfragt. Oder es könnte sein, dass Menschen mit bestimmten Merkmalen erst gar nicht eingestellt werden.
Nein, ich meine nicht die Corona-Welle. Ich meine die Feminismuswelle. Ja, ich nutze dieses in der Vergangenheit oft spaltende F-Wort. Warum? Damit die Hälfte der Menschheit mehr Einfluss als bisher bekommt. Damit diese Gesellschaft reifer, bunter und menschenwürdiger wird.