Reflexion

Feedback –

so macht es stark für die Führungsposition

Kennen Sie das auch: Sie werden eingeladen zu einem Essen, der Gastgeber hat es gut gemeint, doch man merkt schon beim Essen und spürt es sofort: Ihnen liegt das Essen viel zu schwer im Magen, es lässt Sie kaum schlafen und Sie überlegen sich gut, ob Sie sich von diesem Gastgeber noch einmal bekochen lassen. Dabei war es doch gut so gut gemeint! So ähnlich wie mit dem zu guten Essen geht es uns manchmal mit Feedback, wörtlich „zurückfüttern“ bzw. übersetzt als „Rückinformation“ über die Wirkung eines Senders von Informationen. Im Folgenden geht es darum, was es braucht, damit Feedback gut verdaulich ist.

Pixelio Sokaeiko

Führen mit neuer Autorität

 

Als sich vor 5 Monaten unser wenn auch nicht ruhiges aber dennoch relativ sicheres Gewässer in einen Tsunami verwandelte, riefen die Mitarbeitenden lauter denn je nach dem Kapitän. Trotz der Agilität der Teams und ihrer Selbstorganisation mussten nun wesentliche Entscheidungen getroffen werden, damit das Schiff gut auf den Wellen gehalten werden konnte – und immer noch gehalten werden muss.

Drei Maßnahmen für die psychologische Sicherheit:

Goethe Farbenkreis zur Symbolisierung des menschlichen Geistes und Seelenlebens 1809Verhaltensänderungen aus neurowissenschaftlicher Sicht

 

Unser Gehirn ist zeitlebens lernfähig, doch der Weg zu neuem Verhalten ist mit großem Energieaufwand verbunden. Die Neurowissenschaften haben herausgefunden, dass der Mensch sich gern der automatisierten Wahrnehmungs-, Handlungs-, Emotions- und Motivationsschemata bedient. Diese bestehen aus Erfahrungswissen und steuern unser Verhalten.

Entscheidungen über alltägliches Verhalten werden im Gehirn vom sogenannten limbischen System getroffen. Dieses besteht aus der subkortikalen und der kortikalen Ebene. Der Cortex ist die äußere Schicht des Großhirns.

 

Alter Trott - Neuer Weg

Feel free! Vier Punkte, wie Du Deine Komfortzone verlässt

Warum sollte man seine Komfortzone verlassen? Du musst es nicht tun. Du kannst auch bei dem bleiben, was Du sowieso schon kannst. Das Leben zeigt uns jedoch, dass ein größeres Handlungsspielfeld uns mehr Möglichkeiten zu gestalten lässt– vor allem, wenn äußere Umstände sich verändern. Bestimmt kennst Du die Dinge, an die Du Dich nicht so gern heranwagst. Für einige ist es Small Talk, für andere das Halten von Vorträgen, für den Nächsten das Aushalten von Stille. Für einige ist es Sport, für andere Spiel, für den nächsten das Einlassen auf kulturelle Veranstaltungen. Für den einen ist es Unordnung, für den anderen Pünktlichkeit für den nächsten, mit den eigenen Bedürfnissen andere zu stören. Wo stehst Du Dir manchmal im selbst im Weg mit Deinen Einschränkungen? Da versuch doch mal was Neues. Feel free!

 

1. Prüfe Deine Sicherheiten!

Jeder Mensch braucht seine Sicherheiten, seinen Bereich, der ihm Orientierung und das Gefühl von eigener Handlungsmächtigkeit und Kontrolle gibt. Wir haben unterschiedliche Lebensbereiche und es kann gut sein, dass einzelne Bereiche uns sowieso schon täglich fordern, unsere Komfortzone zu verlassen – dann kann ich es schlecht auch noch in einem anderen Bereich. Was ist sicher? Ist es die Familie? Ist es der Job? Sind es die Freunde? Ist das das Hobby? Sind es wichtige Rituale, die mich halten? Es sind solche Sicherheiten gemeint, die mir Kraft geben – die ich für das Unsichere, an das ich mich heranwage, brauche.

 

2. Tue etwas Außergewöhnliches – Jeden Tag!

An jedem Tag kann ich üben, die Komfortzone zu verlassen. Meinen Spielraum erweitern, die Angst vor dem Ungewohnten, dem Neuen verlieren – das geschieht durch die Erfahrung, dass nichts Schlimmes passiert. Geht doch! Fällt es mir zum Beispiel schwer, vor fremden Menschen zu sprechen, so suche jede Gelegenheit, mehr oder weniger fremde Menschen anzusprechen. Am Telefon, im Supermarkt, in der Fußgängerzone, auf dem Flur, im Treppenhaus. Das kannst du jeden Tag. Beim nächsten Geburtstag eines Bekannten oder Verwandten hältst Du die Rede. Es fällt Dir schwer, gut zuzuhören, weil Du den ganzen Tag reden musst? Übe es jeden Tag bewusst. Manchmal muss die Änderung auch gar nicht unbedingt mit dem, was ich dazu gewinnen möchte, zu tun haben. Lern ein neues Instrument, versuche eine neue Sportart, baue ein neues Element in Dein Morgen- oder Abendritual ein oder lasse ein altes Element weg. Warte nicht auf die nächste große Gelegenheit, um etwas zu ändern, sondern frage Dich heute früh, was kann ich heute dafür tun, um meinen Spielraum zu erweitern – und frage Dich am Abend, wie Dir das gelungen ist.

 

3. Entwickle ein Worst-Case-Szenario!

Stelle Dir die Frage, nach dem, was schlimmstenfalls passieren kann. Dann frage Dich bis zu 3x hintereinander „Und dann?“. Zum Beispiel, wenn Du lernen möchtest, aus der Rolle des Unscheinbaren hinauszutreten und stattdessen aufzufallen und gesehen zu werden. Was kannst Du heute dazu tun? In einer Sitzung nach Wasser, frischer Luft oder einer Pause zu fragen, oder Dir die Dinge im Zweifelsfall selbst zu organisieren. Oder: Das auffälligste Kleid oder Hemd anziehen. Oder an sonst langweiligen Orten ein Lied zu trällern oder im Wechselschritt zu laufen. All das regt das spontane Kind-Ich an, welches ganz nah bei den eigenen Bedürfnissen ist. Was kann schlimmstenfalls passieren? Man hält dich für verrückt, extravagant etc. Und dann? Ja – was ist dann? Wenn du gesehen werden willst, kommst du nicht umhin, dass die anderen irgendwas von Dir denken. Solange Du nicht Deine Existenz aufs Spiel setzt (siehe Punkt 1), lass Dich ein! 

 

4. Lache über Dich selbst!

Wenn Du etwas Neues versuchst, überraschst Du Dich selbst. Und Überraschungen sind komisch. Also lerne über Dich selbst zu lachen. Die Grundeinstellung zum Lernen ist spielerisch und leicht. Du spielst erstmalig in der Spielerunde bei Bekannten oder mit Kindern mit und fühlst Dich lächerlich? Lache über Dich. Du machst Small Talk und stellst Dich ungeschickt an? Lache über Dich! Du machst eine Stille-Übung und Dir kommen dabei die unmöglichsten Gedanken? Du lässt Unordnung zu und merkst, wie Du nervös wirst? Lächle gutmütig über Dich. Du kannst so sein und Du kannst auch anders sein. Lass Dich überraschen!

Feel free! Versuche etwas Neues und nutze so Dein Entwicklungspotential zur eigenen Bereicherung und der Deiner Umwelt.

P.S.: Einen herzlichen Dank an meine Kinder! Niemand anderes hat mich mehr gelehrt, meine Komfortzone zu verlassen und mein Spielfeld zu erweitern als Ihr drei!

Fire-Modell ResilienzLernen von langlebigen Organisationen

Im spannenden zweiten Teil des Buches „Die resiliente Organisation“ von Karsten Drath recherchiert er Schutz- und Risikofaktoren anhand unterschiedlicher Organisationstypen. Er beginnt mit dem – man wundert sich - organisierten Verbrechen. Einen wichtigen Faktor neben anderen stellt hier die starke Identifikation dar – die Mafia als Ersatzfamilie. Zugehörigkeitsgefühle und die hohe Verbundenheit untereinander fördern das lange Überleben nicht nur solcher Organisationen. 

Weiter lenkt er den Blick in die ältesten Unternehmen der Welt. Auffällig ist hier, dass die überragende Mehrheit weniger als 300 Mitarbeiter haben und eher konservativ wirtschaften. Die nächste Sparte, die er untersucht sind die High Reliability Organizations. In diesen hochsensiblen Organisationen, wie z.B. Flugzeugträgern oder Krankenhäusern, ist es besonders wichtig, Fehler wahrzunehmen, um aus ihnen zur weiteren Optimierung lernen zu können. Besonders erfolgreiche Unternehmen zeichnen sich nicht zuletzt durch den Sowohl-als-auch-Ansatz – ich nenne es Paradoxiemanagement – aus. Selbstbestimmung und Selbstorganisation bei gleichzeitig regelmäßiger Reflexion der Arbeit hingegen sind wesentliche Schutzfaktoren in agilen Unternehmen. Als letzten Typ schaut Drath auf achtsame Organisationen, die insbesondere durch eine sichere Struktur und gemeinsame Rituale geschützt sind. Aus all den Recherchen resümiert er einerseits allgemeine Resilienzprinzipien und andererseits spezielle Resilienzprinzipien für die Organisationsformen nach Laloux.