Oder: Haltung ist nicht nur eine Frage für Physiotherapeuten
Es gibt zwei Anlässe für das heutige Thema Ende Oktober 2023. Da ist zum einen der 75. Geburtstag von Fritz Simon. Herzlichen Glückwunsch auch von mir. Bei Fritz Simon habe ich im Jahr 2013 den Grundkurs Systemische Organisationsberatung absolviert.
Der andere Anlass ist die Erscheinung einiger spannender Bücher, von denen zwei stark an der soziologischen Systemtheorie à la Luhmann ausgerichtet sind.
Ich hätte nicht gedacht, dass es so sehr der eigenen Transformation bedarf, ein Buch zum selbigen Thema zu schreiben. Doch es vollzieht sich… STOP ich vollziehe die Umsetzung eines Projektes, mit welchem ich schon lange schwanger gehe (es geschieht nicht von selbst). Ein persönlicher Bericht aus meiner aktuellen Praxis.
Also, egoistisch bin ich ja nun nicht. Und eingebildet auch nicht. Ergo bin ich eine gute Führungskraft? Und: Brauchen wir nicht auch ein wenig „Ego“ – das heißt ja schließlich „Ich“?
Was meint Nicole Seifert, Geschäftsführerin der Feedbackpeople aus Greven vielleicht damit, wenn sie dieses Zitat im Führungscurriculum für zukünftige Leitungskräfte mit besonderen Herausforderungen im Erzbistum Paderborn zur Verfügung stellt. Das Modul der letzten Woche mit diversen situationsangepassten Rollenspielen diente einzig dem Feedback und damit verbundenem Wachstum durch Bewusstsein der eigenen Wirkung. Ich war in der Rolle der Feedbackgeberin dabei.
Weiterlesen: „Gut führen kann, wem das eigene Ego nicht im Weg steht“
Recherchesplitter und Denkanstöße
Am Ende des Jahres – die Zeit des Rückblicks und der Ausrichtung für das nächste Jahr – stelle ich mir die Frage, wie ich mich sinn-voll ausrichten kann. Als Privatmensch wie auch als Inhaberin eines Instituts und als Begleiterin von Entwicklungsprozessen in Organisationen.
oder vom Denken im Kreis statt vom Kreisen der ewigselben Gedanken
Kollaboration ist in aller Munde. Teamgeist, Ko-kreativität, gemeinsame Lösungen schaffen, eine WIR-Identität schaffen – alles ruft danach, dass wir vom Einzelnen in die gemeinsame Gestaltungs- und Lösungskraft kommen.
„Wenn du schnell gehen willst, gehe allein. Wenn du aber weit vorankommen willst, gehe gemeinsam mit anderen.“ sagt ein afrikanisches Sprichwort.
Doch wie kommen wir zum gemeinsamen Denken? Erst einmal ist Denken ja etwas, was in EINEM Gehirn stattfindet. Dort gibt es die je individuelle Ausstattung, die eigenen Erfahrung jeglicher Art, den individuelle Wissensspeicher und die entsprechenden Synapsenverbindungen dazu. Dinge neu miteinander zu verknüpfen ist im je eigenen Gehirn möglich – und das ist Kreativität.
Und – wird die Kollaboration nicht völlig überbewertet? Ist nicht Kreativität allein viel klarer und gründlicher? Ist die „Schwarmintelligenz“ nicht zu Unrecht gehhypt, da oft ein oberflächliches Zusammenwerfen schneller Assoziationen? Gilt nicht die Großraumbürokultur als vermeintliche Brutstätte von Kreativität und guter Kooperation längst überholt?