Held*innen der Digitalkompetenz

Goethe Farbenkreis zur Symbolisierung des menschlichen Geistes und Seelenlebens 1809Der lohnende Weg der digitalen Transformation

Kennen Sie den Stolz auf die Pioniere? Den haben gerade meine Kollegin Birgit Klennert und ich von SuperVision vernetzt auf unsere ersten Absolvent*innen der DGSv-zertifizierten Zusatzqualifizierung zu Online-Supervision / - Coaching. Ein erstes Fazit, welches sich aus den Konzeptarbeiten der 16 Teilnehmer*innen ergibt, stelle ich hier – stark verkürzt - in Form von drei wertvollen Tipps zur Verfügung. Wenn ich hier von Held*innen spreche, dann deshalb, weil die 16 hochprofessionellen Kolleg*innen keine Anstrengung gescheut haben, Ihre Profession in digitalen Raum zu transformieren. Nun sind sie Herr*innen zweier Welten - der analogen und der digitalen. Hier die drei Tipps:

1. Think big – make small steps

„Wenn Deine Träume Dir keine Angst machen, sind sie nicht groß genug.“ (Jorge Bucay - Zitat aus einer der Konzeptarbeiten)
Eine Krise allein macht noch keine Transformation. Ich kann in ihr verharren, Opfer bleiben, Schuldige suchen. Um in die Gestaltungskraft zu kommen, brauchst Du etwas, was Dich zieht. Wofür lohnt es sich, einzusteigen in die Spielregeln der digitalen Welt? Welches ist der Sinn, was sind die Werte, die Du verfolgen willst? Wir wissen durch die Neurowissenschaften, dass unsere Motive am besten wirken, wenn wir sie durch Bilder und Metaphern begreifbar machen und dadurch in das lohnende Gefühl kommen, welches uns dann immer wieder zieht. Unsere Teilnehmenden sind an dieser Stelle kreativ und bildlich geworden, um nicht nur Ihre Richtung, sondern auch ihre konkreten Schritte in die Hand zu nehmen. Das Bild kannst Du aufhängen, um dieses positive Gefühl abzurufen. Danach ist am wichtigsten, den nächsten kleinen Schritt zu gehen. Was tust Du morgen, um in diese Richtung zu gehen? Fang an – ohne „wenn“ und „aber“. Nur den nächsten Minischritt. Mit Hilfe eines Tagebuchs kannst Du diese kleinen Schritte aufzeichnen. Morgens stelle Dir die Frage: Woran erkenne ich heute – erkennt die Welt heute – dass ich meinen Weg gehe? Vielleicht daran, dass ich mir die entsprechende Ausstattung anschaffe? Vielleicht daran, dass ich eine bestimmte Methode oder ein bestimmtes Tool einsetze? Think big – make small steps.


2. „Den Widerstand als Partner nehmen“ 

(Zitat aus einer der Konzeptarbeiten)
Keine Transformation ohne den Ruf aus der alten Welt, der uns zurück fallen lässt in unsere alten Glaubenssätze und die liebgewonnene Komfortzone. In unserer Zusatzqualifizierung verstehen meine Kollegin und ich uns als Lernbegleiter*innen, die den Teilnehmenden eine hohe Selbstorganisation abverlangen. In einer solche heterogenen Gruppe von Professionellen gießen wir nicht Theorien, Wissen und Methoden im Gießkannenprinzip über die Gruppe, sondern machen Angebote auf einer Lernplattform, wo den individuellen Lernzielen gemäß individuell das brauchbare Material „gepflückt“ werden kann. Das ist einerseits zielführend, andererseits anstrengend und neu. Auch die für die Zielgruppe ungewohnt hohe Strukturierung der Live-Online-Tage stellt eine Herausforderung dar. Und dann die vielen digitalen Tools gleichzeitig: Videotool, Lernplattform, dazugeschaltetes Whiteboard! Dazu kommt noch die Gruppendynamik im virtuellen Raum – das bringt alle an irgendeinem Punkt an eine Grenze. Transformation kann nur gelingen, wenn Du diesen Punkt wahrnimmst! Entscheidend ist, den Widerstand anzuschauen, als Teil Deiner Selbst zu nehmen und anzufangen, ihn als Partner zu nehmen, anzunehmen, mitzunehmen auf die Held*innenreise. Was willst Du? Was willst Du nicht? Was gehört zu Dir? Was macht es Dir schwer? Was macht es Dir leicht? Was heißt das für Dich als Online-Supervisor*in / - coach? Wenn Du bei diesen Fragen bist, hat Dich das Prinzip der Selbstreflexion wahrscheinlich schon über den Rubikon in das neue Reich getragen.


3. Kultur des Teilens pflegen

„Wenn Du schnell vorankommen willst, geh allein. Wenn Du weit voran gehen willst, gehe mit anderen.“ (Afrikanisches Sprichwort - und unser Motto).
Wenn wir Zukunft gestalten wollen, brauchen wir das Wissen und die Kompetenzen vieler Menschen. Wenn Du Wissen gibst, kommt etwas zurück. Welch eine Chance, wenn Profis zusammenkommen und sich bereichern! In Intervisionsgruppen wurde in der Zusatzqualifizierung reflektiert, experimentiert und es wurden Tipps ausgetauscht. Es kam Reichtum und Fülle auf! Nach und nach nutzen immer mehr Teilnehmende auch die Plattform, um Ideen auszutauschen, Fragen und Antworten zu formulieren. Inzwischen ist auch dort eine Fundgrube von Erfahrungen und Tipps im digitalen Raum zu finden. Die Gruppe hat Feuer gefangen von diesem Prinzip des Teilens, welches durch die Digitalisierung so leicht zu praktizieren ist. Aus der ganzen Bundesrepublik treffen sich die Profis zurzeit noch auf der Lernplattform und zunehmend auf XING, um in Verbindung zu bleiben und für Ihre neu entwickelten vielfältigen digitalen Produkte zu werben. Als Kolleg*innen machen sie füreinander Werbung – und können sich jetzt gegenseitig als Online-Supervisor*innen / - Coaches über Kilometer hinweg empfehlen. Willst Du auch in dieses Netzwerk einsteigen?


Die Abschlussfeier im digitalen Raum steht noch aus. Die Umarmungen werden fehlen – die Vernetzung bleibt.
Der dritte Kurs der DGSv zertifizierten Zusatzqualifizierung zur Online-Supervision / - Coaching beginnt im Oktober 2021. Hier geht es zu den Informationen: https://www.andrea-hoetger.de/index.php/fortbildung